====== Cisco-VPN-Verbindung ohne Cisco-Client-Software ======
Um eine VPN-Verbindung mit Cisco-Hardware herstellen zu können, benötigt es unter Windows einen von Cisco entwickelten Client. Ein solcher Client steht auch für Linux zur Verfügung. Ist man jedoch auf die alte Client-Version 4.8x angewiesen, die noch auf IPsec basiert, kann es unter modernen Linux-Distributionen zu weitläufigen Problemen kommen: Oftmals erhält man keine Binärdateien und eine manuelle Kompilierung scheitert aufgrund von veralteten Abhängigkeiten. Um sich dennoch mit einem Cisco-VPN-Netz verbinden zu können, können Linux-eigene Bordmittel verwendet werden.
**Hinweis:** Diese Anleitung ist für VPN-Verbindungen über IPsec konzipiert. Sollte Ihr VPN-Administrator eine Verbindung über Cisco-Anyconnet zur Verfügung stellen, stehen aktuelle Linux-Versionen bei Ihrem VPN-Administrator oder auf der Cisco-Homepage bereit.
===== Vorbereitungen =====
Die folgende Anleitung basiert auf Ubuntu 15.04, ist jedoch auf andere Linux-Distributionen übertragbar. Für die Einrichtung werden Administratoren-Rechte auf dem Zielcomputer benötigt. Außerdem benötigen Sie eine .pcf-Datei mit dem Einstellungsprofil der VPN-Verbindungen.
===== Installation benötigter Pakete =====
Für den eingebauten Netzwerk-Manager wird eine Erweiterung benötigt, die es ermöglicht, Cisco-VPN-Verbindungen aufzubauen. Installieren Sie sich also folgendes Paket:
sudo apt-get install network-manager-vpnc
sudo apt-get install network-manager-vpnc-gnome
**Hinweis:** Das Gnome-Paket ist nur für Benutzer der Gnome-Oberfläche zu installieren!
===== Dienst- oder Systemneustart =====
Starten Sie nun entweder Ihren Computer oder lediglich den Dienst mit dem folgenden Befehl neu:
sudo service network-manager restart
==== Öffnen des Netzwerk-Managers ====
Öffnen Sie nun den Netzwerk-Manager. Unter Ubuntu, klicken Sie oben auf das WLAN/Netzwerksymbol und klicken Sie dann auf "Verbindungen bearbeiten...". Klicken Sie dann auf "Hinzufügen" und wählen Sie in der Liste "Gespeicherte VPN-Konfiguration importieren..." aus. In dieser Liste sollte jedoch der Eintrag "Cisco-kompatibler VPN-Client (vpnc)" (o.ä.) ebenfalls auftauchen.
{{:comp:linux:networkmanager-ciscovpn.png|}}
Klicken Sie nun auf "Erzeugen..." und wählen Sie die .pcf-Datei aus. Der Netzwerk-Manager erstellt aus der Cisco-Konfiguration nun eine eigene Konfiguration, an der noch kleine Änderungen notwendig sind.
==== Anpassungen der Konfiguration ====
=== Benutzerdaten ===
Je nach PCF-Konfiguration können die Felder "Benutzername" und "Benutzerpasswort" bereits ausgefüllt sein. Stellen Sie in diesen Feldern sicher, dass sich Ihre persönlichen Zugangsdaten für die VPN-Verbindung dort befinden.
{{:comp:linux:networkmanager-vpnsettings-vpn.png|}}
Klicken Sie nun auf den Reiter "IPv4-Einstellungen".
=== IPv4-Einstellungen ===
Klicken Sie hier auf "Routen..." und aktivieren Sie das Häkchen bei "Automatisch bezogene Routen ignorieren" und deaktivieren Sie das Häkchen bei "Diese Verbindung nur für Ressourcen dieses Netzwerkes verwenden".
{{:comp:linux:networkmanager-vpnsettings-ipv4.png|}}
Mithilfe dieser Einstellungen ist es nun möglich, auf Server und Dienste des Netzwerkes vollständig zuzugreifen. Server und Dienste Ihres eigenen Netzes werden getrennt.
==== Speichern der Konfiguration ====
Speichern Sie nun die Konfiguration unter einem entsprechenden Namen. Die Verbindung zu Ihrem VPN-Netzwerk sollte nun möglich sein.
===== Problembehebungen =====
Sollte eine VPN-Verbindung dennoch scheitern, schauen Sie sich bitte die Problemlösungen aus der UbuntuUsers-Community an:
[[https://wiki.ubuntuusers.de/NetworkManager/VPN_Plugins]]