Einzelne Programme entfernen ohne das gesamte System zu zerstören

Wenn man unter Debian eine Anwendung wie Evolution oder Apache installiert, macht man dies in der Regel, indem die Metapakete evolution oder apache installiert werden. Meta-Pakete enthalten nichts, erstellen aber die Abhängigkeit zu anderen Paketen. Dies macht man, um die Installation zu vereinfachen, oder im Falle von mehreren möglichen installierbaren Versionen immer die Neuste zu installieren. Problematisch wird es, wenn man die Pakete wieder loswerden möchte.

Ich wollte neulich auf meiner Workstation apache löschen, weil ich dort für Webentwicklungszwecke lampp verwenden will. Das Problem:

# apt-get remove --purge apache2.2-binPaketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.       
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
Die folgenden Pakete wurden automatisch installiert und werden nicht mehr benötigt:
  freetds-common libonig2 libqdbm14 libsybdb5 php5-common
Verwenden Sie »apt-get autoremove«, um sie zu entfernen.
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
  apache2-mpm-prefork* apache2.2-bin* apache2.2-common* gnome* gnome-core*
  gnome-user-share* libapache2-mod-dnssd* libapache2-mod-php5filter*
  php5-sybase* task-gnome-desktop*
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 10 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
Nach dieser Operation werden 16,8 MB Plattenplatz freigegeben.
Möchten Sie fortfahren [J/n]? 

Der ganze Abhängigkeitsbaum geht so weit, dass APT meinen ganzen GNOME-Desktop löschen will. Einmal hätte ich den aus versehen auch wirklich fast gelöscht, schnell STRG+C gedrückt und die Pakete wieder installiert.

Man muss die Pakete als „unabhängig” von Gnome markieren. Das geht so:

# aptitude unmarkauto '?reverse-depends(gnome) | ?reverse-recommends(gnome)'
# aptitude unmarkauto '?reverse-depends(gnome-core) | ?reverse-recommends(gnome-core)'
# aptitude unmarkauto '?reverse-depends(gnome-desktop-environment)'\
' | ?reverse-recommends(gnome-desktop-environment)'

Infoquelle: http://tanguy.ortolo.eu/blog/article8/uninstall-meta-package (2. Februar 2014)